NETZ UND TRENDS
Deposit für den Fall von Zinseszins

Zins, Zinseszins, sind das noch Themen, die von Interesse sind? Und wenn nicht, auch der Negativzins unterliegt der Rechnung. Deposit ist ein neuer und sehr fortgeschrittener Zinseszinsrechner, mit dem man auf einfache Weise Werte …
… schnell eingeben und anpassen kann. Die App wurde zur Bewertung von Bankeinlagen entwickelt. Sie führt Zinseszinsrechnungen mit verschiedenen Verzinsungsperioden, Einlagen, Entnahmen und Inflation schnell und einfach aus. Sie unterstützt große Summen und gestattet die Berücksichtigung der Inflation. Die 1,99 € teure App sendet überdies detaillierte Berechnungs- und Ergebnistabellen an Email oder Drucker.
Drag und Drop – Yoink!

Na, sicher doch auch schon mal mit der Maus jenseits der Tischkante gelandet. Weil die Wege für Copy und Paste von Dateien auf dem Bildschirm elendig lang wurden. Diese Art von Mausballett lässt sich mit der App Yoink …
… vermeiden. Yoink vereinfacht das Verschieben (Drag und Drop) von Dateien zwischen Fenstern, Programmen, Spaces und Vollbild-Programmen. Bei Beginn, Dateien im Finder oder Inhalte von Programmen zu verschieben (zu "draggen"), blendet Yoink ein Fenster ein, auf das man die Dateien fallen lassen ("droppen") kann. Das befreit die Maus, sodass man bequem zum Zielort der Dateien navigieren und sie von Yoink dort hinziehen kann. Offensichtlich bringt diese App Vorteile, denn James Dempsey, Redakteur bei „ The Graphic Mac“ schrieb: "Ich liebe dieses kleine Dienstprogramm wirklich, es ist eines der wenigen, die die Macht hatten, auf meinem Mac zu verbleiben."
Leider kostet die Aufenthaltsgenehmigung auf dem Mac 6,99 €.
ERFAHRUNGEN UND ERFOLGE
Leute gesucht, auch Schwule?

Schritt zurück, irritierter Blick, so oder ähnlich erfolgen die Reaktionen auf das Thema „Gay on the Job“. Das hielt aber Stuart Cameron von der Uhlala GmbH nicht davon ab, vor acht Jahren die Jobmesse „Sticks & Stones“ für Schwule und Lesben, natürlich in Berlin, ins ...
... Leben zu rufen. Am 3. und 4. Juni fand sie nun zum siebten Mal unweit des Berliner Ostbahnhofes statt. Laut Veranstalter präsentierten sich hundert Unternehmen auf Personalsuche, darunter namhafte wie Adidas, Bosch, IBM oder die deutsche Post. Anfangs noch Consulting- und IT-affin hat sich die Veranstaltung zu einer branchenübergreifenden Messe entwickelt. Ganz klar, mit diesem Thema befassen sich derzeit noch eher die großen Unternehmen. Der verschämt neugierige Blick am Christopher Street Day auf die Parade in Köln ist das Eine. Das Andere ist die Einstellung von gleichgeschlechtlichen Mitarbeitern, besonders bei kleineren Firmen. Die Auflösung fest verankerter Vorurteile dauert seine Zeit. Es braucht die Erfahrung, dass sich eben auch - und vielleicht sogar ausgeprägt - fleissige und brillante Köpfe in den Gay Gruppen finden lassen. Getreu der Aussage des Holländers, der meinte, alle Deutschen wären schrecklich, bis auf die, die er persönlich kennt.
Grinsen, posten, neuer Job

Neuen Job suchen, müsste es heißen, denn für den kurzen Lacher durch posten bei Facebook und Co könnte dies der Preis sein. Aber es könnte sich auch ein Jobangebot entwickeln, je nach ...
Branche oder Aufgabengebiet oder Qualifikation. Fest steht jedoch, dass die Spuren im Netz lange sichtbar bleiben. Reputationsmanagement (siehe auch unsere Buchbesprechung) ist die relativ neue Disziplin, mit der sich der alte Spruch „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert“ eben erst gar nicht erfüllen muss. Entscheidend ist immer das Gesamtbild, in welchen Netzwerken, mit welchen Werkzeugen und vor allem, mit welchen Botschaften man sich präsentiert. Für die Bewerbung als Social Media Manager erweist es sich voraussichtlich als Nachteil, wenn dieser einen Twitter-Account mit nur 15 Followern betreibt. Genau so können 1500 Facebook-Freunde den Rückschluss nahelegen, dass ein solcher Mitarbeiter Momente der Arbeitszeit nutzet, um seine privaten Netzwerke zu befeuern.
Meinungen gehören mit Bedacht geäußert, denn, siehe oben, sie halten sich sehr lange, wenn nicht ewig im Netz. Für Äußerungen mit beruflichen Bezügen gilt: Beleidigungen sind tunlich zu vermeiden, Behauptungen sollten tunlichst zu belegen sein. Das Forum für berufliche Kommunikation ist meist via Intranet verortet und Austausch wie Diskussion von Fragen und Sachverhalten haben in aller Regel hier ihre erste Daseinsberechtigung.
ENTWICKLUNG UND BEISPIELE
Psychodynamik gegen Selbstoptimierung

In England und den USA wurden die Methoden der psychoanalytischen Arbeit in Organisationen weiterentwickelt und international verbreitet. Nur in Deutschland nicht, so die These von Moritz Senarciens de Gracy, promovierter Kulturwissenschaftler und psychoanalytischer Businesscoach, und Thomas Kretschmar, Professor ...
...für Wirtschaftswissenschaften und Gründer des Mind Institutes. Ihrer Auffassung nach kann eine psychodynamisch orientierte Unternehmensführung dazu beitragen, Arbeitsbeziehungen intelligenter und zukunftsfähiger zu gestalten. Die Selbstoptimierung des Einzelnen hat weithin wohl das Gefühl entstehen lassen, trotz individueller Qualifikationen und Leistungsbereitschaft nicht mehr sicher zu sein. Das Autorenpaar vermutet darüber hinaus, dass der Erfolg einer Organisation oder eines Unternehmens eher von den sozialen Beziehungen unter den Mitgliedern abhängt als vom Ego einzelner.
Spätestens seit Kahnemann (besprochen im 3LINES Newsletter 4/2012), wissen wir, dass das Irrationale auch in durchrationalisierten Strukturen ständig präsent ist. Entscheidungen werden in aller Regel heuristisch getroffen, Statistiken und Bilanzen dienen oft nachträglich der Entscheidungsabsicherung. Was lernen wir daraus: Empathie und Sozialkompetenz gehören ähnlich hoch bewertet wie die Fachkompetenz.
Das verbitte ich mir!

So oder ähnlich könnte die Zurechtweisung lauten, wenn Kollegen Grenzen überschreiten. Grundsätzlich geben Psychologen und Karriereberater den Rat, unangemessenen Umgang zu verbalisieren und keinesfalls ...
... den Übergriff im Raum stehen lassen. Unsittliche Berührungen geschehen womöglich häufiger im Büroalltag, als es irgendwelche Untersuchungen oder Statistiken aufzeigen können. Der Klaps auf den verlängerten Rücken gehört zurechtgerückt und gegebenenfalls bei anderen Kollegen moniert. Das schafft Abhilfe, denn als tapsiger Lüstling mag keiner vor den anderen dastehen. Lästereien gehören ebenfalls zu den unschönen Begleiterscheinungen im fröhlichen Arbeitsalltag. Hier hilft das permanente Ignorieren, denn bei ausbleibender Reaktion wird das Gerede bald langweilig.
Auch die unangemessene Anrede kann die persönliche Sphäre empfindlich stören. Schätzelein und Sternchen sind Begriffe, die im Unternehmensalltag nichts zu suchen haben. Hier sorgt ein flapsiger Hinweis in größerer Unternehmensrunde für Abhilfe (wie ich höre, nennt man sich in diesem Unternehmen gern bei Kosenamen, zumindest Kollege XY scheint dies zu meinen). Zur Psychologie des Büroalltagslebens hilft wohl auch die alte Binsenweisheit: Nur redenden Menschen kann geholfen werden.
BÜCHER UND ARTIKEL
Guter Rat ist teuer

Stimmt nicht. Zumindest nicht, wenn man sich die Ratschläge durchliest, die Frank Arnold als beste Ratschläge in seiner Anthologie zusammengetragen hat. In „Der beste Rat, den ich je bekam“ erzählen hundert erfolgreiche Manager, wie sie ihrerseits ...
... an einer bestimmten Station ihres Weges einen für sie ungeheuer wichtigen Tipp bekamen. Und auch die Ratgeber, die zitiert werden, passen in einen Almanach erfolgreicher, zeitgenössischer Persönlichkeiten. Das Büchlein ist nett aufgemacht und lockert mit passenden Illustrationen auf. Die Geschichten sind kurz und bündig in ich-form erzählt und lassen sich in kleinen Leseabschnitten auf Reisen oder vor dem Schlafen schmökern. Manche „beste Ratschläge“ kommen etwas dünn herüber und würden auch auf ein Kalenderblatt passen. Einige sind jedoch recht interessant und vermitteln in Bezug auf die erzählende Person spannende Einblicke. Peter Drucker empfiehlt beispielsweise dem Managementexperten Jim Collins die Entscheidung zwischen „Ideen entwickeln, die bleiben, oder ein Unternehmen, das bleibt“. Collins entscheidet sich für Ideen und hört von Drucker: „Dann dürfen Sie kein Unternehmen aufbauen.“
Alle mit Rat beflügelten Manager, darunter nur sieben Frauen, kommen aus Deutschland, USA und der Schweiz. Möglicherweise hätte ein bester Rat aus China oder Russland der Sammlung noch ein wenig mehr Würze beigegeben.
Frank Arnold, „Der beste Rat, den ich je bekam“, Hanser, 240 Seiten, 15,40 €
Der gute Ruf in Zeiten der Netzwerke

Reputationsmanagement ist kein brandneuer Begriff, aber die zunächst als Schlagwort aufgenommene Bezeichnung hat sich in den vergangenen drei Jahren immer mehr zu einer eigenen Disziplin entwickelt. In dem 2016 erschienenen Buch „Vordenker im Reputationsmanagement“ findet man anhand von Beispielen eine gute ...
... Einführung in Strategien und Begrifflichkeit der „neuen“ Disziplin. Klar, der gute Ruf war schon immer ein Wert, der erbittert verteidigt wurde, dennoch mutet seine Verteidigung zu Zeiten der Buddenbrocks im Vergleich zur heutigen Social Network Welt an wie viktorianische Ehrpusseligkeit gegen virtuellen Shitstorm. Neun von zehn Top-Managern sehen die Reputation, den guten Ruf ihrer Firma als einen der wichtigsten Werte ihres Unternehmens an. Folgt man den Vordenkern im Reputationsmanagement, so liegen die häufigsten Verfehlungen, die am Social Media Pranger stehen, im Service- und Dienstleistungsbereich und haben seltener Produktfehler als Auslöser der „Empörungskommunikation“. Die Idee zum Buch entstammt übrigens ursprünglich einer Umfrage. 2.000 Pressesprecher waren aufgefordert, ihre persönlichen Favoriten als "Vordenker im Reputationsmanagement" vorzuschlagen.
Nach kritischer Sichtung der Nominierungen wurde 30.000 Fach- und Führungskräften der PR eine Shortlist mit zehn Kampagnen zur Bewertung vorgelegt, aus der sie die drei Preisträger per Online-Umfrage wählten. Details zu den drei ausgezeichneten Vordenkern und ihrer Arbeit werden in dem nun erschienenen Buch vorgestellt. Die Autoren Prof. Dr. Christof E. Ehrhart und Dr. Michael Helbig fassen überdies auch den aktuellen Stand der Reputationsforschung zusammen und leiten daraus zehn Erfolgsfaktoren ab. Christof Ehrhart ist Executive Vice President Corporate Communications and Responsibility bei der Deutschen Post DHL Group, die das Reputationsmanagement bereits im Jahr 2009 als Teil einer neuen, langfristig ausgelegten Kommunikationsstrategie im Konzern implementierte. Michael Helbig ist Direktor Kommunikation und Pressesprecher der KfW und wurde für den erfolgreichen Wiederaufbau der Reputation der Förderbank ausgezeichnet. Ihr Ruf war 2008 schwer beschädigt worden, als sie 300 Millionen Euro an die US-Investmentbank Lehmann Brothers überwiesen hatte - am Tag, als diese Pleite ging. Inzwischen genießt die KfW sogar eine bessere Reputation als vor der Überweisung.
Dr. Roland Heintze/Jörg Fortmann, Vordenker im Reputationsmanagement, Books on Demand Norderstedt, 96 Seiten, unter ISBN 978-3-73921-3668 für 39,00 Euro als Hardcover sowie für 19,99 Euro in der Kindle-Edition im Buchhandel erhältlich.
DATEN UND AKTUELLES
Öffentliche Trainings
Unser nächstes öffentliches Managementtraining
"WANDEL-MACHT-MUT"
findet an den folgenden Terminen statt:
KARRIKATUR
Zum Schmunzeln

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