NETZ UND TRENDS
Merken und Mitnehmen

Das Thema „Passwort Manager“ bleibt aktuell. Das Büro in der Jackentasche macht den Zugriff auf Konto und Kreditkartendaten möglich und damit auch nötig. So sind elektronische Passwort-Verwalter sinnvolle und sichere …
Anwendungen. Als sehr gut bewertete die Redaktion der Zeitschrift Chip den LastPass Passwort Manager für iPhone und iPad. Wer sich auf ein iOS-Gerät beschränkt, nutzt diese App kostenlos. Die Synchronisation und Verwendung auf verschiedenen Geräten schlägt mit 12 Dollar pro Jahr zu Buche.
Die Bedienung ist einfach und auch von anderen Passwort-Werkzeugen bekannt. Per Fingertipp werden Online-Log-ins, Passwörter und Online-Konten gespeichert und über einen gesonderten PIN-Code zugänglich gemacht. Neu ist der „Emergency Access“ (Notfall Zugriff). Dieser erlaubt es, den eigenen Zugang mit einer anderen Person zu teilen, falls eine Berechtigung delegiert werden muss. Die Applikation erfordert iOS 11.0 oder höher.
Pilates für Gaumensegel

Zugegeben, Schlaf und Schnarchen gehören eher nicht in die „Nachrichten aus dem Netz“. In Zeiten von Power-Napping am Arbeitsplatz oder Nickerchen nach dem Nachtisch im Homeoffice …
erschien ein kleiner Ausflug ins Traumland der Astsäger nicht abwegig. Die App SnoreGym verspricht, das Schnarchen deutlich zu reduzieren. Die Angehörigen schlafen ungestörter und der Schnarch-Geplagte verringert Atemaussetzer, die die Erholung torpedieren. Ursache sind schwache Muskeln im Mundbereich. In klinisch erprobten Kursen werden Zunge, das Gaumensegel, die Wangen und auch der Kiefer trainiert. Empfohlen werden Übungen über 8 oder mehr Wochen täglich, die 10 Minuten in Anspruch nehmen.
SnoreGym kostet 4,99 €. Gemessen am Aufwand im Schlaflabor oder dem Einsatz einer Sauerstoffmaske erscheint der Einsatz überschaubar. Womöglich wird der Erfolg so groß, dass sich demnächst leidgeprüfte Schnarcher in Gemeinschaftskursen treffen, gerne in der Mittagspause.
ERFAHRUNGEN UND ERFOLGE
Urlaub, aber richtig

Urlaub tut not. Wie aber erzielt man den größten Erholungseffekt? Bleibt man kurz oder wie lang sollte der Urlaub währen? Das spielt, so die Arbeitspsychologin Carmen Binnewies, keine so große Rolle, denn ...
ausgedehnte Urlaube halten nicht länger an. Insgesamt ist die durchschnittliche Reisedauer gesunken, seit den Achtzigerjahren von 18,2 auf 11,2 Tage im Jahr 2021. Vier Faktoren sieht die Arbeitspsychologin Binnewies als entscheidend für erfolgreiche Ferien an: Abschalten, Handynutzung reduzieren, Neues erlernen oder schaffen und Selbstbestimmung. Keine oder möglichst wenige Gedanken dem Job widmen, bildet die Grundvoraussetzung für das Abschalten. Die Reduktion der Handynutzung gehört dazu, denn Umfragen zeigten, dass Menschen schlechter Abstand gewinnen, wenn sie Nachrichten checken, E-Mails schreiben oder telefonieren. Mastery-Aktivitäten nennt Binnewies den aktiven Teil der Erholung, zu dem sportliche und kulturelle Aktivitäten gehören wie Sightseeing oder Sprachkurse.
Bleibt noch die Selbstbestimmung, die Möglichkeit frei über die eigene Zeit verfügen zu können. In Partnerschaft und/oder Familie ist dies nicht so leicht umzusetzen, da einer lieber chillt, die andere bevorzugt schwitzt. Überdies wird bei Entspannung das Stresshormon Adrenalin abgebaut, was zur Folge hat, dass viele Menschen zu Anfang ihres Urlaubes erkranken. Die auferlegte Disziplin weicht und der Körper fordert sein Recht, Schwachstellen zu pflegen oder zu heilen.
Ein kleiner Tipp noch zur Planung des Urlaubsendes: Man kann die Rückkehr zum Arbeitsplatz zwei Tage später als tatsächlich ankündigen. Das Hamsterrad nimmt so entschleunigt Fahrt auf. Der Dienstantritt an einem Mittwoch bietet ebenfalls Vorteile, es lässt sich schneller ins Wochenende retten.
Fünf Tage aber wie?

Die gute Nachricht zuerst: Es bleibt bei der Fünf-Tage-Büro-Woche. Nur, wie viele davon entfallen aufs Homeoffice? Die Pandemie hat Arbeitgebern wie Arbeitnehmern ein Dilemma ...
beschert. Für Teamgeist, kurze Wege und informelle Abstimmung wünscht sich mancher an den gemeinsamen Arbeitsplatz zurück. Es hat sich auch gezeigt, dass das misstrauisch beäugte Homeoffice an Effizienz nicht zurücksteht. Welcher gesunde Mix bietet sich an? Es gilt, Kaffeeklatsch und Meetingmarathon gegeneinander abzuwägen. Eine Konferenz mit Zuschaltung der Homeoffice-Kollegen wirft die Frage auf, warum nicht direkt von daheim tagen. Natürlich sind Frei- und Montage bevorzugt, um vom heimischen Schreibtisch dem Broterwerb nachzugehen. Gibt es dann in den Wochenmitten Rudelbildung bei erhöhter Ansteckungsgefahr, denn Corona scheint noch nicht überwunden. Bleibt die Frage nach ausreichend Arbeitsplätzen, wenn nun doch wieder mehr ins Büro fahren. Kurz, die Organisation hybriden Arbeitens ist noch nicht ins „business as usual“ getreten. Sie ist dazu teuer, denn Technik und Platz müssen oft doppelt vorgehalten werden.
Derart moderne Zeiten fordern heraus. Das betrifft Firmenkultur wie Mitarbeiterbindung, Raumorganisation wie Urlaubsplanung. Vielleicht eröffnet sich ein ganz neues Terrain für Management. Wie heißt es so treffend: In jeder Krise steckt auch eine Chance.
ENTWICKLUNG UND BEISPIELE
Fünf Tage genau so

Büro ohne Büro, nur Co-Working, gern auch ortsunabhängig, dieser Trend wurde bei Freiberuflern, Start-ups und digitalen Nomaden ins Leben gerufen. Hier stellt sich die oben unter dem Titel „Fünf Tage aber wie“ aufgeworfene Frage ...
nach hybridem Arbeiten erst gar nicht. Mitarbeiter werden international rekrutiert und agieren aus der Ferne über die Kontinente verstreut. Meist ist die Firmensprache Englisch. Das klassische Einstellungsgespräch kommt nicht mehr zur Anwendung. Die Entscheidung treffen die Mitarbeiter, die ihren neuen Kollegen per Videokonferenz kennenlernen und beurteilen. Arbeitsabläufe und Status werden durch Projektsoftware gesteuert, die Beteiligten haben Zugriff auf den Fortschritt der Unternehmung. Daher ist eine Komponente unverzichtbar: Transparenz. Salopp formuliert funktioniert die Firmenidentität nicht mehr über den Dienstwagen, sondern über die Firmenkultur.
Der Arbeitnehmer wählt den Arbeitgeber, der wiederum weltweit Ausschau hält, um die besten Leute für sein Unternehmen zu gewinnen. Da reicht als Kulturkitt ein wackeres „Mia san Mia“ nicht aus. Es wird sich zeigen, was an die Stelle tradierter Kulturklammern tritt. Hier öffnet sich ein spannendes Forschungsgebiet für künftige HR-Expertise.
Ist mir zu warm

Das Wetter lieferte zuverlässig Gesprächsstoff in diesem seit Aufzeichnung wärmsten Sommer. Füllen sich künftig die Freibäder mit Berufstätigen, weil ab einer bestimmten Gradzahl ...
Hitzefrei am Arbeitsplatz verordnet wird? Antwort hierauf gibt die Arbeitsstättenregel „ASR A3.5 Raumtemperatur“. Kurz gesagt, die Chancen auf Hitzefrei sind eher gering. Generell gilt, dass eine gesundheitlich zuträgliche Raumtemperatur herrschen muss. Darüber hinaus sind drei Hitzestufen definiert. Die Erste greift bei 26 Grad Celsius. Nicht benötigte Geräte werden abgeschaltet, um potenzielle Wärmequellen auszuschließen, und die Krawatte kann in die Schublade. Kann und soll bestimmen hier den Maßnahmenkatalog. Ab 30 Grad wird es mit einem Muss verbindlicher. Es besteht ein Recht auf Gleitzeitarbeit, die heißen Mittagsstunden können ausgelassen werden, komplett frei ist nicht bestimmt. Jenseits 35 Grad wird es ernst, Hitzeschutzkleidung, Luftduschen, Wasserschleier und Hitzepausen sind vorgesehen, um den Arbeitsbetrieb aufrecht erhalten zu können. Allerdings löst auch diese Temperatur nicht automatisch Arbeitsbefreiung aus. Erst eine Verhältnismäßigkeitsprüfung schafft die Voraussetzung, ob der Schraubenschlüssel fallen gelassen werden kann.
Ergo, Wärme schützt nicht vor Werktätigkeit. Wer nicht arbeitet, weil ihm zu warm ist, verletzt seine Dienstpflicht und riskiert eine Abmahnung.
BÜCHER UND ARTIKEL
Wandel der Wahrnehmung

Sie haben sich in Alltag und Bewusstsein geschlichen. Das ist aber noch nicht alles. Sie durchlebten eine komplette Metamorphose, die sich von belächelt über bespöttelt bis hin zu bewundert spannt. In „Nerds, eine Popkulturgeschichte“ ...
untersucht die Autorin Annekathrin Kohout das Phänomen, das ihrem Buch den Titel gibt. Mittlerweile sind eine Vielzahl von Beispielfiguren des Nerd in Literatur, Film und Fernsehserien zu finden. Einen der Ersten verkörperte Jerry Lewis als verrückter Professor. Hier fungierte der Nerd noch als Witzfigur. Ein halbes Jahrhundert später betritt mit der Rolle des Sheldon Cooper in Big Bang Theory ein gänzlich veränderter Typus die Bühne. Immer noch Sonderling mit autistischen Zügen begegnen wir hier einem gut verdienenden Wissenschaftler, der in einer Wohngemeinschaft lebt und Comic-Figuren sammelt.
Der Nerd ist nunmehr der, der seine Begabung in beruflichen Erfolg münden lässt und im Zweifelsfalle einen Porsche in der Garage hat. Die Autorin spannt einen weiten Bogen mit vielen Querverweisen aus Pop- , Wirtschafts- und Filmgeschichte. Das Buch ist aus der Dissertation von Annekathrin Kohout an der Universität Siegen hervorgegangen, was das große Register und die Vielzahl von Anmerkungen erklärt. Kultur und Gesellschaft werden aus einem Blickwinkel gesehen und beleuchtet, der interessante Perspektiven bereit hält.
Kohout, Annekathrin: "Nerds, eine Popkulturgeschichte", München 2022, C.H. Beck, 272 Seiten, 16,95 Euro
Wollen ist wie müssen, nur freiwillig

Die Überschrift gehört zu den Sätzen, die Karin Kuschik in ihrem Buch „50 Sätze, die das Leben leichter machen“ empfiehlt. Jeder Leser wird unterschiedlich auswählen, welche Entgegnung ...
er als Beispielaussage aus dem Ratgeber in seinen Wortschatz übernimmt. Es ist nahezu sicher, dass zumindest ein Vorschlag der Autorin hängen bleibt. Damit ist schon fast alles gesagt. Das Buch ist prima. Es liest sich leicht und flüssig. Es vermeidet Banalität, die sich sonst gern zwischen Buchdeckeln verbirgt, auf denen ein Ratgebersiegel prangt. Die Erklärungen zu jedem Satz entstammen erkennbar aus beruflicher Erfahrung, die Karin Kuschik als Businesscoach in gut zwanzig Jahren gesammelt hat. Da ist nichts aus den Fingern gesogen, die Erläuterungen haben Hand und Fuß. Die Leserichtung lässt sich beliebig verfolgen, von vorn nach hinten oder umgekehrt oder rein in die Mitte. Das Hängenbleiben und Weiterschmökern ist programmiert.
Kuschik, Karin: "50 Sätze, die das Leben leichter machen", Hamburg 2022, Rowohlt Taschenbuch Verlag, 312 Seiten, 15 Euro
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Zum Schmunzeln

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